Diese Organisationen bildeten den Trägerkreis des Bündnisses von seinem Start im Mai 2012 bis zum Jahresende 2013:
Die Alevitische Gemeinde Deutschland (Almanya Alevi Birlikleri Federasyonu, AABF) ist die Dachorganisation der in Deutschland lebenden Alevitinnen und Aleviten. Sie vertritt bundesweit 130 Ortsgemeinden mit insgesamt 100.000 Familienmitgliedschaften. Mit ca. 500.000 bis 800.000 Angehörigen bildet das Alevitentum eine der großen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Die Alevitische Gemeinde Deutschland ist eine anerkannte Religionsgemeinschaft nach Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes und vertritt als berufenes Mitglied der Deutschen Islam-Konferenz sowie des Integrationsgipfels der Bundesregierung die Interessen ihrer Verbandsmitglieder.
Die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe umfasst über 60 wohlhabende Bürgerinnen und Bürgern mit jeweils einem Vermögen von mehr als 500.000 Euro. Sie traten erstmalig 2009 an die Öffentlichkeit, um mit ihrem Appell auf Verteilungskrise und Steuersenkungen zu reagieren. Die Initiative fordert eine einmalige Vermögensabgabe von zwei mal 5 % sowie die Wiedereinführung der 1997 ausgesetzten Vermögenssteuer. Zudem setzt sich die Initiative für eine strikte Regulierung der Finanzmärkte und für internationale Gerechtigkeit ein.
Die 1919 gegründete Arbeiterwohlfahrt (AWO) unterhält bundesweit 14.000 Einrichtungen, von Alten- und Pflegeheimen über Jugendclubs und Kitas bis hin zu Selbsthilfeeinrichtungen für Menschen in besonderen Notlagen. 70.000 ehrenamtliche und 165.000 hauptamtliche Mitarbeiter/innen leisten ihren engagierten Beitrag bei der Bewältigung sozialer Probleme, in Pflege und Erziehung. Ausgehend vom Leitbild der gelebten Solidarität wirkt die AWO aktiv darauf hin, dass soziale Gerechtigkeit auch im Mittelpunkt staatlichen Handelns steht.
In der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik" entwickeln Wirtschafts- wissenschaftler/innen und Gewerkschafter/innen wirtschaftspolitische Vorschläge und Konzepte. Diese zielen auf die Sicherung sinnvoller Arbeitsplätze, die Verbesserung des Lebensstandards, den Ausbau sozialer Sicherheit sowie wirksame Umweltsicherung. Die Arbeitsgruppe formuliert damit wissenschaftlich fundierte Gegenpositionen zu einer Wirtschaftspolitik, die privaten Gewinninteressen alle anderen Ziele unterordnet und damit Sozialabbau und Raubbau an der Umwelt vorantreibt.
Mit mehr als 90.000 Mitglieder in 50 Ländern ist attac ("Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen") Teil einer globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von Gewerkschaften über Umweltverbände und christliche Organisationen bis hin zu kapitalismuskritischen Gruppen reicht. Mitglieder und Aktive von attac setzen sich dafür ein, dass die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen, die Förderung von Selbstbestimmung und Demokratie sowie der Schutz der Umwelt zum vorrangigen Ziel von Politik und Wirtschaft werden.
Der Verband ist ein unabhängiger, überparteilicher und demokratischer Zusammenschluss der in Deutschland lebenden Migrantinnen türkischer und kurdischer Herkunft. Ziel und Zweck des Verbands ist die Förderung und Stärkung der sozialen und politischen Integration und Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund, besonders von Migrantinnen. Dies schlägt sich in allen Lebensbereichen wie Bildung, Ausbildung, Arbeit und Beruf, Soziales, Kultur, Recht und Politik nieder. Der Verband versucht im Rahmen dieser Arbeit, den Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit im Integrationsdiskurs zu verstärken.
Wie Campact wirkt, signalisiert schon der Name: Campaign & Action. Campact organisiert Kampagnen, bei denen sich Menschen via Internet in aktuelle politische Entscheidungen einmischen. Wenn Wirtschaftslobbyisten Gesetze zu ihren Gunsten drehen wollen oder in Regierung und Parlament die Meinung der Bevölkerung nicht gehört wird, ist Campact zur Stelle. Der Campact-Newsletter verbindet bereits über 600.000 politisch interessierte und aktive Menschen. Sie unterzeichnen Appelle, informieren Freund/innen, unterstützen Campact-Kampagnen durch Spenden oder Förderbeiträge und werden bei Aktionen vor Ort, Aktionstagen oder bundesweiten Demonstrationen aktiv.
Die DGB Jugend kümmert sich um die Interessen junger Menschen im Zusammenhang mit Ausbildung, Praktikum und Job. Hier finden junge Arbeitnehmer/innen und Auszubildende Unterstützung in allen Fragen, die sich um das Thema Arbeit drehen. Die DGB Jugend setzt sich auch gegenüber den Unternehmen und der Politik dafür ein, dass es genügend Ausbildungsplätze und Jobs für junge Menschen gibt, und dass diese unter fairen Bedingungen ablaufen und angemessen entlohnt werden.
Die Föderation Demokratischer Arbeitervereine (Demokratik I?çi Dernekleri Federasyonu, DIDF) setzt sich gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Spaltung von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein. 1980 auf einer bundesweiten Konferenz von Arbeiter- und Jugendvereinen gegründet, sind der Föderation heute 35 Mitgliedsvereine aus nahezu allen Großstädten angeschlossen. Mit ihrem politischen Grundsatz “Gemeinsam sind wir stark” engagiert sich DIDF für ein gleichberechtigtes, menschenwürdiges und solidarisches Zusammenleben von Arbeitern, Jugendlichen und Frauen mit und ohne Migrationshintergrund.
Der fzs ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenvertretungen in Deutschland. Er bringt die Interessen von Studierenden in politische Diskussions- und Entscheidungsprozesse ein und bietet in Ausschüssen, Arbeitskreisen und Seminaren Vernetzungsmöglichkeiten für politisch interessierte Studierende. Mit rund 80 Mitgliedsstudierendenschaften vertritt der fzs die Interessen von etwa einer Million Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist ein Team von über 260.000 Frauen und Männern, die in pädagogischen und wissenschaftlichen Berufen arbeiten oder studieren: In Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen und anderen pädagogischen Einrichtungen. Gemeinsam gestalten wir vernünftige Arbeitsbedingungen, streiten für faire Entgelte, unbefristete Arbeitsverträge und sichern Arbeitsplätze im Bildungsbereich. Die GEW ist parteipolitisch unabhängig, aber nicht unparteiisch: Sie ergreift Partei für die Beschäftigten, für die Entwicklung und den Ausbau eines demokratischen Bildungswesens.
Als starke Gewerkschaft setzt sich NGG nach wie vor für gute Arbeitsbedingungen und eine positive Zukunftsentwicklung der Beschäftigten ein. Tarifarbeit und die Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bilden den Kern gewerkschaftlicher Leistungen.
Dabei geht es nicht nur um Lohn und Gehalt, sondern auch um Arbeitszeit, Urlaubsdauer, Ruhestandsregelungen. In nunmehr 140 Jahren hat die Gewerkschaft NGG hierin Kompetenz erworben und steht ihren Mitgliedern als professionelle Partnerin zur Seite.
Kairos Europa versteht sich als ökumenische Plattform für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Europa. Das 1990 gegründete Netzwerk aus Einzelpersonen, Basisgruppen, Initiativen und Organisationen beschäftigt sich insbesondere mit struktureller ökonomischen Gewalt und setzt sich für (mehr) wirtschaftliche Gerechtigkeit ein. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die biblisch-theologisch begründete Informations- und Lobbyarbeit zu Themen der Einen Welt. Dabei arbeitet Kairos zusammen mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen, den konfessionellen Weltbünden sowie Kirchen und Partnerorganisationen aus Ländern des Südens wie aus Europa.
In der Katholischen Arbeitnehmer - Bewegung (KAB) sind bundesweit etwa 150.000 Männer und Frauen organisiert. Übergeordnetes Ziel der KAB ist die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, in der allen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme ermöglicht wird. Die KAB versteht sich deshalb vor allem als Interessenvertretung für Arbeitnehmer/innen, für Frauen und Familien sowie für ältere und sozial benachteiligte Menschen. Orientierung bieten dabei die Prinzipien der Kirchlichen Sozialverkündung, nach denen der Mensch und nicht die Wirtschaft im Mittelpunkt der politischen Entscheidungen zu stehen hat.
Die Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen fungiert seit über 25 Jahren als „Scharnier“ zwischen Gewerkschaften und Arbeitsloseneinrichtungen bzw. -gruppen (aktuell mehr als 700 Initiativen). Sie organisiert Aktionen, koordiniert Kampagnen und bietet Hilfestellungen und Serviceleistungen für Betroffene und Initiativen. Durch Selbstorganisation und Informationsaustausch kämpft sie dagegen, dass Erwerbslose und Beschäftigte politisch gegeneinander ausgespielt werden.
Die sozial-medizinische Hilfsorganisation medico international unterstützt viele Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika und engagiert sich weltweit wie im eigenen Land in politischen Kampagnen. Dabei orientiert sich medico am Menschenrecht auf gleichen Zugang aller zu Gesundheit, zu dem die Respektierung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bedürfnisse von Menschen gehört. 1997 wurde die von medico gegründete Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Die NaturFreunde haben sich 1895 in Wien gegründet und sind eine der ältesten und größten Umweltorganisationen weltweit. Die Gründungsidee bestand darin, Arbeitern Erholung und Weiterbildung in der Natur zu bieten, damit sie besser an der Gesellschaft teilhaben und diese auch mitgestalten konnten. Heute sind mehr als 400 Naturfreundehäuser in Deutschland Zentren der Begegnung und Erholung. Allein in Deutschland engagieren sich rund 75.000 Mitglieder in mehr als 650 Ortsgruppen für Klima- und Umweltschutz, Freizeit und Naherholung, Natursport, Kultur- und Heimatkunde, Projekte und Politik.
Die Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken sind ein unabhängiger politischer Kinder- und Jugendverband. Wir stehen für Werte wie Antirassismus, Antimilitarismus, Feminismus, Internationalismus, wenden uns gegen Antisemitismus. Statt in einer kapitalistischen Gesellschaft zu leben kämpfen wir für eine gerechte Gesellschaft. Unsere Falkenvereine betreiben Jugendzentren, Spielmobile, Abenteuerspielplätze, Kindergärten, Zeltplätze, ein Archiv und Jugendbildungsstätten. Wir arbeiten im Bereich der außerschulischen Bildung. Wir treffen uns vor Ort in der Gruppenstunde im Falkengruppenraum, wir fahren zusammen ins Sommerzeltlager, nehmen am internationalen Jugendaustausch teil, wir organisieren Ausbildungsseminare für HelferInnen und Bildungsseminare zu politischen Themen, wir organisieren Demos, führen Gedenkstättenfahrten durch und arbeiten in Bündnissen mit.
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) setzt sich seit 1917 für die Stärkung der sozialen Rechte der Bürgerinnen und Bürger ein. Rund 540.000 Mitglieder in 3.000 Ortsverbänden erhalten Beratung in allen sozialrechtlichen Fragen und Unterstützung, damit sie die ihnen zustehenden Leistungen auch tatsächlich erhalten. Darüber hinaus engagiert sich der SoVD für den Ausbau und den Erhalt der sozialen Sicherungssysteme, für den Abbau von Benachteiligungen und für Chancengleichheit.
Der Sozialverband VdK Deutschland setzt sich seit 60 Jahren für die Interessen seiner 1,6 Millionen Mitglieder ein. Der VdK leistet nicht nur Beratung in sozialrechtlichen Fragen, sondern tritt auch engagiert für soziale Gerechtigkeit, für Gleichstellung und gegen soziale Benachteiligungen ein. Denn Rentnerinnen und Rentner, chronisch Kranke, Menschen mit Behinderungen, Patienten, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen, ältere Arbeitnehmer, Arbeitslose, Hartz IV- und Grundsicherungsempfänger dürfen nicht ins soziale Abseits gedrängt werden!
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vertritt die Interessen der Beschäftigtigen und Erwerbslosen, Auszubildenden und Ruheständler in den Dienstleistungsbranchen, der dienstleistungsnahen Industrie, den Medien, der Kultur und der Bildung. Ob in Auseinandersetzungen mit den Arbeitgebern, im Bildungsbereich oder auf juristischer und politischer Ebene: ver.di engagiert sich für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen, materielle Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe.
Die Initiative will breite gesellschaftliche Unterstützung und stetig wachsenden politischen Druck für die Einführung einer Vermögensteuer entwickeln, um den einseitigen Ausgabenkürzungen in Bund, Ländern und Gemeinden eine klare und sozial gerechte Alternative entgegensetzen. Unter den Initiatoren und Erstunterzeichnern des Aufrufs "Vermögensteuer jetzt!" finden sich bekannte Persönlichkeiten aus Verbänden und Gewerkschaften, Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie verschiedenen Parteien. Insgesamt haben bisher über 30000 Menschen diesen Aufruf unterschrieben.
Mit circa 244.000 Mitgliedern und ihren mehr als 17.500 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört die Volkssolidarität zu den großen Sozial- und Wohlfahrtsverbänden der Bundesrepublik. Rund 29.000 ehrenamtliche Mitarbeiter leisteten mit ca. 5,2 Millionen Stunden eine soziale Wertschöpfung von jährlich rund 39 Millionen Euro für das Gemeinwesen. In den 546 Freizeit- und Begegnungsstätten sowie Begegnungszentren des Verbandes für jung und alt wurden circa 110.000 Veranstaltungen mit rund 1,8 Millionen Besuchern durchgeführt.
Die hier aufgeführten Organisationen bildeten den Trägerkreis des Bündnisses Umfairteilen vom Mai 2012 bis zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl im Dezember 2013.
Das Selbstverständnis dieses Trägerkreises lautete:
Das Bündnis "UmFAIRteilen - Reichtum besteuern" ist ein Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Inhaltliche Grundlage der Zusammenarbeit ist die Plattform, verabschiedet am 10. Mai 2012.
Das Bündnis ist parteipolitisch unabhängig. Parteien und Parteiorganisationen sind eingeladen, die Aktionen des Bündnisses zu unterstützen, erhalten jedoch keinen Einfluss auf Inhalte und Aktionsplanungen.